14.
Januar 2005 |
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Danke
Bruno...
«Rennen
in der Schweiz sind für mich prickelnder, als die im Ausland.
Jetzt wo ich im Training auf Platz 3 bin, habe ich mir selbst bewiesen,
dass ich bei den Leuten bin. Ich wünsche Happy Birthday und danke
abermals für die spitzenmässig präparierte Piste.
Im
Hotelzimmer, das ich bisher immer mit Rolf von Weissenfluh geteilt
habe, hause ich alleine. Rolf, nächstes Jahr will ich
dich hier wieder sehen!»
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7.
Januar 2005 |
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«Ich
kann am Lauberhorn nicht fahren»
Rolf
von Weissenfluh muss verletzungsbedingt Saison-Ende bekannt geben.
Der Innertkircher Skiprofi Rolf von Weissenfluh kommt momentan einfach
nicht weiter. War er vor einem Monat noch optimistisch, am Lauberhorn
zu fahren, muss er diesen Wunsch nun begraben. Er fällt auch
für den Schluss der Saison aus.
Rolf von Weissenfluh steckt momentan in der Mitte fest. Die Wundheilung
stagniert und die Saison 2004/2005 muss der Innertkircher vergessen.
Foto: Christian Iseli.
Die
letzten Tests in der Schulthess-Klinik an Weihnachten, waren alles andere
als erfreulich für Rolf von Weissenfluh. Die Ärzte teilten
dem Innertkircher Skirennfahrer mit, dass sich der Wundheilungsprozess
im vergangenen Monat nicht gesteigert hat. Im Gegenteil, die Verletzung
stagniert, die Kraft fehlt. «Ich spüre immer noch Spannungen
und Schmerzen, die nicht heilen wollen», muss der 28-Jährige
eingestehen. «Auch wenn ich jetzt im Kraftbereich noch aufholen
würde, im Skibereich würde die Zeit nicht mehr reichen.»
Am letzten Mittwoch stand er erst das dritte Mal auf den Skiern. Als
«Tourist» – an eine Abfahrtshocke ist nicht zu denken.
Das bedeutet das Saison-Ende für von Weissenfluh. Beim letzten
Interview, vor knapp zwei Monaten, war Rolf noch optimistisch und glaubte
an eine baldige Genesung. «Optimistisch war ich in der letzten
Zeit nicht mehr», gibt er offen zu. Täglich befasse er sich
mit den Gedanken, wie er mit der Situation fertig werden soll. Sein
gestecktes Ziel ist nun die Genesung bis im Frühling. «Ich
muss mir jetzt einfach Zeit lassen. Auch wenn es mir schwer fällt.»
Schmerz
in Rücken und Seele
Das Stechen im Rücken – wahrscheinlich eine Folge der verkürzten
Muskeln – plagt ihn nach wie vor. Die Ärzte hatten sich seinem
Optimismus schon immer entgegen gestellt. «Es sei ein normaler
Verlauf, erklärte man mir.» Im Swiss-Ski Team stehen die
Trainer Martin Rufener und Hans Flatscher hinter Rolf von Weissenfluh.
«Hans Flatscher meinte, ich solle mir Zeit lassen. Mein Platz
im Team sei gesichert. Ich müsse jetzt Geduld haben.» Diese
Worte geben dem 28-Jährigen Halt und Mut, auch wenn es bei ihm
mit der Geduld hapere. «Wenn ich mir die Rennen am Fernsehen ansehen
muss, 'heds mi hert'.» Es gebe immer Zeiten, wo er Angst davor
habe, dass sich sein Zustand nicht mehr bessert. «Das aber nur
kurz, ich muss jetzt nach vorne schauen und mein Ziel verfolgen.»
Nach Wengen will Rolf auf jeden Fall. «Ich will unter vier Augen
mit meinen Trainern sprechen, die Kollegen sehen und werde auch am Sponsorenessen
teilnehmen.» Vorgenommen hat er sich auch den Besuch der Abfahrt
am Samstag. «Je näher der Termin nun aber rückt, umso
mehr schmerzt es.»
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EIN
PAAR PERSÖNLICHE WORTE ZUM AKTUELLEN STAND DER DINGE... |
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Die Saison 2004/05 hat begonnen. Die Schweizer begannen
nicht schlecht doch wie andere Nationen wurden auch sie von einem dominiert;
BODE MILLER!
Leider
nahm ich da nicht teil. Eine Operation am Rücken verhinderte mir
den Saisonstart und auch das momentane Training. Seit fünf Wochen
befinde ich mich nun in Therapie. Es geht stetig aufwärts, aber
eben, nur langsam. Beim Eingriff wurde mir ein abgebrochener Gelenkvorsatz
vom untersten Lendenwirbel entfernt. Dieser lag frei neben der Wirbelsäule
und drückte manchmal, so das er Entzündungen auslöste.
Ende November wurde ich in der Schulthess Klinik in Zürich auf
meine Kraft getestet. Dieser sollte bestimmen ob ich Einsatzbereit sein
werde oder nicht. Leider fiel dieser schlecht aus. Das heisst, bis mindestens
ende Dezember werde ich keine Rennen bestreiten.
Also,
drückt mir die Daumen das es schnell aufwärts geht und ich
bald wieder am Start stehe.
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2.
Dezember 2004 |
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Schritt
für Schritt nach vorn
Noch
kann Skirennfahrer Rolf von Weissenfluh verletzungsbedingt keine Rennen
bestreiten. Doch der Innertkirchner arbeitet sich Schritt für
Schritt nach vorn. Er glaubt an sich und seine Chance und will es
noch einmal wissen.
Rolf von Weissenfluh enttäuscht im Ziel / Keystone
Die Enttäuschung ist dem kräftigen Skiprofi aus dem Oberhasli
noch immer anzumerken. In Val d’Isère oder dann wenigstens
in Val Gardena wollte er wieder im Starthäuschen stehen und seine
fünfte Weltcupsaison in Angriff nehmen. Daraus wird nun vorläufig
nichts. «Ende letzter Woche haben mir die Ärzte mitgeteilt,
dass ich für die nächsten zwei bis drei Wochen noch nicht
Ski fahren kann.»
Die Tests, denen
sich Rolf von Weissenfluh in der Zürcher Schulthess-Klinik unterzogen
hat, zeigen zwar gute Fortschritte. Und von der Operation, bei der
ihm vor vier Wochen ein abgebrochener Quervorsatz des untersten Lendenwirbels
entfernt wurde, hat er sich auch gut erholt. Aber – und das
ist das Entscheidende: «Ich bin noch nicht vollständig
gesund.»
Tiefpunkt
überwunden
Die Verletzung
der Wirbelsäule hatte sich der Abfahrtsspezialist Ende 2003 bei
zwei Stürzen in Val Gardena zugezogen. «Von da an ging
fast gar nichts mehr», blickt von Weissenfluh zurück. Mit
immer höheren Kortisondosen im Körper biss sich der Oberhasler
durch den Winter, musste aber die Saison schliesslich doch vorzeitig
beenden. Im Sommer bestritt er nur ein einziges Trainingslager, an
anderen konnte er gesundheitshalber gar nicht erst teilnehmen oder
musste sie frühzeitig abbrechen. Zu mehr reichte es nicht. Von
Weissenfluh fand sich ins B-Kader zurückversetzt und sah sich
– wie viele andere Sportler auch, wenn sich der Erfolg nicht
einstellt – mit der Frage konfrontiert, wie es sportlich weitergehen
soll. Für den 27-jährigen Innertkirchner gibt es trotz Verletzungspech
und Rückschlägen letztlich nur eine Antwort: «Sobald
ich vollständig gesund bin, will ich es noch einmal packen.»
Von Weissenfluh ist überzeugt, dass er sein Potenzial noch nicht
vollumfänglich ausgeschöpft hat. «Andere Skirennfahrer
sind auch erst Ende zwanzig auf der Höhe ihres Könnens.»
Wenn es ihm gelinge, eine Saison lang völlig gesund zu bleiben,
so sei er sicher, dass er wieder gute Resultate herausfahren könne,
die ihn mental aufbauen. Und ihm eine Rückkehr ins A-Kader ermöglichen.
«Es ist ja klar», sagt er, «wenn dein Körper
nicht völlig fit ist, du zweifelst und nur hinten rumfährst,
ist das schlecht für die Moral.»
Bis Rolf von Weissenfluh ernsthaft den Versuch unternehmen kann, sein
bisher bestes Ergebnis zu übertreffen (8. Platz in Val d’Isère),
ist es noch ein langer Weg. «Schritt für Schritt»
will er ihn gehen, Ungeduld und Tatendrang zügeln und realistische
Zwischenziele setzen. Unterstützt wird er dabei von der Meiringer
Physiotherapeutin Sigrid Kohlberger und vom Meiringer Sportlehrer
Christian Lehmann. Am 23. Dezember werden erneute Tests in Zürich
zeigen, ob sich das täglich drei- bis vierstündige Aufbautraining
bewährt.
Zeit fürs
Privatleben
Ansonsten nutzt
der gelernte Koch die freie Zeit zur Abarbeitung von «administrativem
Kram». Für ihn, der lieber draussen ist oder zupackt als
«im Büro zu hocken», ist es eine Pflichtübung.
«Doch was solls», lacht von Weissenfluh, «das muss
halt auch erledigt sein.»
Daneben bleibt
aber auch Zeit für Privates. Mit Freundin Manuela richtet er
in Meiringen eine neue, gemeinsame Wohnung ein und pflegt den Kontakt
mit seinem Freundeskreis. Sporadisch steht er auch in Kontakt mit
Trainer Martin Rufener, der ihn, «anders als zu Karl Frehsners
Zeiten», sehr unterstütze und motiviere. In Verbindung
ist von Weissenfluh auch mit seinen Rennfahrerkameraden. «Fast
alle haben sich erkundigt, wie es mir geht und wann ich zurückkomme.»
Von Weissenfluh
vermisst seine «Skifamilie». Und wenn er seine Kollegen
im Fernsehen die Hänge hinabbrettern sieht, dann zieht es ihn
an Haut und Haar. Letzteres ist unterdessen zwar einem Millimeterschnitt
gewichen, weils «cheibe gäbig» ist, aber «schriisse»
tuts trotzdem. «Diese Welt ist halt ein Stück von mir –
und dahin will ich zurück.»
Bericht von Sandro
Hügli
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26.
November 2004 |
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«Ich
will nicht auf den hinteren Plätzen 'rumgurken'»
Rolf von Weissenfluh muss verletzungsbedingt pausieren. Morgen Samstag
findet in Lake Louis die erste Männerabfahrt statt. Einer der dann
nicht auf den Skiern stehen wird, ist der Innertkirchner Rolf von Weissenfluh.
Eine Verletzung lässt ein intensives Training noch nicht zu.
«Mein Ziel ist ganz klar der Weg zurück ins A-Kader».
Maya Blattmann: Vor wenigen Wochen wurden Sie in der Schulthess
Klinik in Zürich operiert. Wie geht es Ihnen heute gesundheitlich?
Rolf
von Weissenfluh: Den Umständen entsprechend geht es mir
gut. Seit vier Wochen bin ich täglich zweimal in der Therapie bei
Sigi Kohlberger. Im Kraftbereich steigern wir stetig die Gewichte. Chrigel
Lehmann als Konditionstrainer ist da mit von der Partie. Dabei gilt
es zu beachten, dass die Steigerung nicht überstrapaziert wird,
da die Wunde noch nicht so lange verheilt ist.
Wie ist die Operation verlaufen und was wurde genau gemacht?
Im untersten Lendenwirbel hatte ich einen Quervorsatz abgebrochen, dadurch
hat sich ein Dorn gebildet. Dieser sowie der abgebrochene Quervorsatz
wurden entfernt. Es war eigentlich nur ein kleiner Eingriff, der aber
trotzdem in Vollnarkose durchgeführt wurde. Nach vier Tagen durfte
ich das Spital in Zürich verlassen.
Wie sieht Ihr Trainingsplan aus?
Am Freitag (heute) wird in der Schulthess Klinik ein Krafttest durchgeführt.
Daran arbeiten wir jetzt. Dann entscheidet sich nämlich, ob ich
grünes Licht von den Ärtzen bekomme und wieder Ski fahren
kann. In zwei Einheiten Kraft plus einem Ausdauertraining muss ich wieder
auf meine spätere Trainingseinheit kommen. Das Problem ist, dass
ich nicht im sauren Bereich trainieren darf. Ich muss im Low-Bereich
bleiben – vor der Operation habe ich noch im höchsten Bereich
gearbeitet.
Wann wollen Sie wieder auf den Skiern stehen und Rennen fahren?
Geplant ist ein Einstieg für die Rennen in Val d'Isere (11. Dezember
2004). Das entscheidet sich mit dem Test Ende November.
Ist dies nicht ein zu hoch gestecktes Ziel?
Doch, aber das habe ich mir extra so gesteckt. Ich weiss, dass ich dann
sehr wenig Zeit habe um mich vorzubereiten. Aber ich will in Val d'Isere
schon bereit sein.
Und wenn es doch Probleme gibt?
Dann fahre ich in Val Gardena (17. Dezember 2004). Ich will im Dezember
Rennen fahren.
Aber die Gesundheit geht dennoch vor?
Das sicher, wenn ich merke, dass es wirklich nicht geht, warte ich lieber
noch ein oder zwei Wochen länger. Ich möchte in dieser Saison
gesund starten und nicht «halbläbig» auf den hinteren
Plätzen «rumgurken».
Wie steht es mit der Motivation, jetzt wo Sie im B-Kader aufgeführt
sind?
Mitte der letzten Saison konnte ich mir das schon vorstellen. Dabei
ging natürlich auch die Motivation zurück. Jetzt bin ich aber
wieder guten Mutes, die Operation hat mich bestärkt. Wenn jetzt
alles gut kommt, werde ich alles geben. Was passiert, wenn es nicht
klappt, dass kann ich jetzt nicht sagen.
Wie ist die Unterstützung von Swiss-Ski und Ihrem Team?
Bei Martin Rufener spüre ich, dass die Unterstützung zu 100
Prozent da ist. Er will, dass ich wieder im A-Kader fahre. Das Training
absolviere ich nach meiner Genesung ebenfalls mit dem A-Kader. Auch
sonst haben mich meine Skifahrer-Kollegen aufgemuntert und motiviert.
Die meisten haben angerufen und sich nach meinem Gesundheitszustand
erkundigt. Das Ski-Team ist halt auch meine Familie. Mit ihnen verbringe
ich so viel Zeit wie mit niemandem sonst. Ich weiss, dass ich dazu gehöre
und da will ich jetzt wieder hin.
Trotz aller Motivation – was passiert, wenn Sie den Anschluss
an die Spitze nicht mehr finden?
Diese Gedanken verdränge ich momentan. Ich tue nun alles dafür,
dass es klappt. Klar muss ich mich irgendwann damit befassen. Einmal
ist sicher Schluss. Aber jetzt will ich fahren.
Auch am Lauberhornrennen im Januar?
Ja, auf jeden Fall. Wenn ich zuvor nirgends fahren kann, dann wenigstens
ein Einstieg am Lauberhornrennen. Ein Einstieg in Val d'Isere und Val
Gardena wäre einfacher, weil die Strecken einfacher zu fahren sind.
Ich habe die Hoffnung, wieder im A-Kader zu fahren und gehe jetzt Schritt
für Schritt vorwärts – am liebsten in grossen Schritten.
Autor/-in: Maya Blattmann (maya@mountain.ch)
Trotz allem zuversichtlich – Rolf von Weissenfluh will
baldmöglichst wieder auf den Skiern stehen. (bk)
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SCHLUSSBERICHT
2003/2004 |
Ältere Berichte
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So, die Saison
ist vorbei. Für mich jedenfalls. Noch vor der Schweizermeisterschaft
habe ich abgebrochen. Diesen Schritt hätte ich schon anfangs
Januar tun sollen. Dies aus gesundheitlichen Gründen. Entschuldigen
für meine missratenen Resultate will ich mich nicht sondern möchte
ich einfach über meine Situation aufklären. Anfangs der
Saison lief es einigermaßen nach Plan. Dies nahm dann nach einem
Sturz im Dezember in Val Gardena ein Ende. Lädiertes Handgelenk
und Schulter und enorme Rückenschmerzen, welche ich kaum mit
Medikamenten und Spritzen unterdrücken konnte, verhinderten mir
für den Rest der Saison gute Resultate. Zwei Infiltrationen in
die Wirbelsäule, dies in der Schulthess Klinik Zürich, erleichterten
mich einwenig von meinen Schmerzen und ich konnte wenigstens aufrechter
gehen, trotzdem blieb das optimale Gefühl fürs Skifahren
aus. Durch diese gesundheitliche Einschränkung konnte ich im
Skitechnischen- und Konditionellen Bereich kaum bis gar nicht mehr
trainieren. Grossen Belastungen konnte ich nicht mehr recht Stand
halten. Von Wille und Ehrgeiz getrieben, kämpft ein Athlet bis
zum Umfallen. Eigentlich sollte man dann erwarten dürfen, dass
ein kompetenter Trainer diese Situation erkennt und einen zum Verkehr
rauszieht, bevor man in ein tiefes Loch fällt. Leider war dies
nicht der Fall.
Wenn dies irgendwo (TV, Presse) einmal erwähnt worden wäre,
dann nähme ich jetzt nicht Stellung dazu. Ich denke, dass Fans
das Recht haben, über mich und meine Situation Bescheid zu wissen.
Daher diese Stellungsnahme.
Weiter laufen in der Schulthess Klinik Untersuchungen darüber,
welche Möglichkeiten bleiben um wieder ein optimales Training
aufzunehmen.
Unterlassen möchte ich auf keinen Fall, den Leuten zu danken,
die mich Zuhause vor dem Fernseher oder vor Ort am Rennen, immer unterstützt
haben.
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NACHTRÄGLICH
EIN PAAR WORTE ZU DEN VERGANGENEN RENNEN |
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Ich
saß in Kitzbühel und hatte wegen starkem Schneefall wieder
mal Zeit zum schreiben.
Bormio,
Chamonix, Wengen und jetzt auch hier in Kitz. Seit Dezember ist das
Wetter nur schlecht. In Bormio wurde das Rennen abgesagt. Diese Abfahrt
sollte dann in Chamonix nachgeholt werden. Dies wurde aber nichts.
Mit grosser Mühe fand überhaupt die eigentliche Abfahrt
statt wo ich mit Startnummer 52 auf den 23sten Schlussrang fuhr.
Bedauern
tue ich, dass Wengen nicht stattfand. Mit einem 8ten Rang im Training
und der Startnummer 4 im Rennen, hätte ich die besten Voraussetzungen
auf ein gutes Resultat gehabt. Auch der Fanclub erschien in grosser
Zahl und hätte mich gerne unterstützt. Trotzdem
verweilte ich nach dem abgesagten Rennen noch bis am Abend in Wengen
und sass noch einwenig mit meinem Fans zusammen. Bei guter Musik tanzten
und sangen wir um so den Frust über das abgesagte Rennen zu verdrängen.
Zuhause in Innertkirchen angekommen, empfing uns eine Guggen Musik
die uns den Rest des Abends mit lauten Songs noch begleitete.
In
Kitz fanden ja zwei Rennen statt wo ich bei beiden leider nur enttäuschen
konnte.
Nach
Kitz reisten wir nach Garmisch wo auch die Lauberhornabfahrt nachgeholt
wurde. Es war die härteste Abfahrt dieses Jahr. Völlig vereist
von Start bis Ziel wurde die Strecke zum Höllenritt. Mir gelang
leider wieder kein gutes Resultat!
NACHTRAG
ZU KITZBÜHEL
Endlich
wieder einmal schönes Wetter. Obwohl das erste Training wegen starkem
Schneefall ausfiel, fanden die anderen Bewerbe bei besten Verhältnissen
statt. Es ist immer speziell in Kitzbühel zu starten. Man wird
als exzellenter Techniker und gefühlvoller Gleiter gleichermassen
gefordert, ist extremen Fliehkräften ausgesetzt und man weiss zum
voraus, dass uns 85% maximales Gefälle und Sprünge jenseits
der 50m erwarten.
Ein
steil abfallender „Startschuss“, „Mausefalle“,
„Kompression“, „Steilhang“. Bis da viel erlebt,
aber noch lange das Ziel nicht in Sicht. Durch „Brückenschuss“
und „Gschöss“ zur „Alten Schneise“, weiter
zum „Seidelalmsprung“ und „Lärchenschuss“.
Den
Tacho am Anschlag, den Jubel der Zuschauer im Ohr springt man durch
den Red Bull Bogen über die „Hausbergkante“. Dann endlich
der „Zielschuss“ und das Wissen der berühmt-berüchtigten
„Streif“ hoffentlich mit Erfolg getrotzt zu haben. 3312
Meter die ein hohes Mass an Überwindung, Konzentration, Kraft und
Gefühl voraussetzten.
Tönt
alles gut und schön, bis auf meine Resultate. Leider klappte es
nicht wie erwartet und ich reiste enttäuscht nach Hause.
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16.
Januar 2004 |
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Von Weissenfluh im Training auf Platz 8
Lokalmatador überzeugt auf der verkürzten
Lauberhornabfahrt
Der Innertkirchner Rolf von Weissenfluh war als zweitbester
Schweizer nach dem Training auch ein gefragter Interviewpartner. (mb)
Starker Wind erschwert die Trainingsbedingungen am Lauberhorn: Das
heutige Training findet auf einer um rund 1300 Meter verkürzten
Lauberhorn-Strecke statt. Das Starthaus wurde aus Sicherheitsgründen
unterhalb des Hundschopfs aufgebaut. Laut Informationen aus dem Medienzentrum
in Wengen kann die Durchführung der morgigen Abfahrt noch nicht
bestätigt werden. «Wir werden erst einmal das Training
und auch die Wetterlage weiter beobachten», hiess es. Eine Abfahrt
am Samstag würde allerdings auch erst unterhalb des Hundschopfs
gestartet werden können. Der Innertkirchner Skiprofi Rolf von
Weissenfluh erreichte auf der verkürzten Abfahrt ein gutes Resultat
im Training. Er kam als zweitbester Schweizer auf Rang 8 hinter Didier
Cuche ins Ziel. Unmittelbar nach dem Trainingslauf glaubte Rolf von
Weissenfluh noch nicht an seine gute Fahrt. «Die Piste ist weich
und klebrig und ich hatte das Gefühl nicht auf der Ideallinie
zu fahren. Vielleicht ist die tiefe Startnummer ein Vorteil.»
Auch morgen Samstag wird der Innertkircher mit einer tiefen Nummer
starten. «Mein heutiges Resultat gibt mir Zuversicht und mit
der Unterstützung meines Fanclubs hoffe ich auf ein gutes Rennen.»
Durch das lange Warten und Verschieben habe er sich zwischenzeitlich
schon kribbelig gefühlt. «Heute konnte ich endlich wieder
Dampf ablassen und fahren», sagte von Weissenfluh mit einem
Schmunzeln. Der Vorjahressieger Bruno Kernen enttäuschte mit
dem 23. Trainingsplatz. (ci/mb)
Die Trainingsresultate:
Erstes Training
1. Peter Rzehak (AUT) 1'38"96
2. Fritz Strobl (AUT) + 0"63
3. Hannes Trinkl (AUT) + 0"85
4. Josef Strobl (AUT) + 0"87
5. Erik Seletto (ITA) + 1"03
6. Bode Miller (USA) + 1"17
7. Didier Cuche (SUI) + 1"18
8. Rolf von Weissenfluh (SUI) + 1"25
9. Lasse Kjus (NOR) + 1"28
10. Yannick Bertrand (FRA) + 1"29
Ferner:
18. Didier Defago (SUI) + 1"95
20. Ambrosi Hoffmann (SUI) + 2"07
21. Tobias Grünenfelder (SUI) + 2"20
23. Bruno Kernen (SUI) + 2"29
24. Jürg Grünenfelder (SUI) + 2"37
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15.
Januar 2004
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Ältere Berichte
können im Archiv nachgeschlagen werden. |
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«Antwort
auf Kritik ist schnell fahren»
Innertkirchner Skiprofi Rolf von Weissenfluh hofft auf gutes
Wetter
ci. Der Innertkirchner Abfahrer Rolf von Weissenfluh ist guten Mutes
und will am 74. Lauberhorn-Rennen in Wengen seine Klassierung von
der Doppelabfahrt aus dem Vorjahr (13. und 16. Rang) bestätigen.
Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen…
«'Kari' Freshner behandelt uns alle gleich und er glaubt an
uns», bemerkt der Skiprofi Rolf von Weissenfluh. Die einzige
Antwort auf die Kritik der Medien an Freshner, sei schnell zu fahren,
fügt der Innertkirchner an. (mb)
Nach seinem Sturz in Val Gardena ist Rolf von Weissenfluh zwar mit
einigen Blessuren etwas angeschlagen und seit Bever Creeck schmerzt
ihm die Hand. «Es behindert mich allerdings nicht beim Ski fahren»,
meint er gelassen. Der Innertkirchner Skiprofi zeigt sich wie meistens
gut gelaunt und sitzt bequem im Stuhl in der Hotellobby des Hotel
Belvédère in Wengen – sein Blick schweift kritisch
aus dem Fenster. «Hoffentlich bessert sich das Wetter»,
bemerkt er mit etwas Kummer. «Klar wäre ein Training ideal
gewesen», so von Weissenfluh weiter. Doch dem Wetter scheint
dieses egal zu sein. Für das Rennen spekuliert der Innertkirchner
auf einen frühen Startplatz. «Das wäre ideal für
mich, ausser bei Pulverschnee.» Der Innertkirchner Skiprofi
möchte in diesem Jahr seine Klassierung der Doppelabfahrt vom
Vorjahr (13. und 16. Rang) bestätigen: «Ich bin optimistisch.
Zudem ist mein Material sehr schnell». Rolf von Weissenfluh
schätzt die Unterstützung des Nationalmannschaftstrainers
Karl Freshner (siehe Interview mit Karl Freshner). «Sein positives
Feedback freut und motiviert mich natürlich sehr», meint
der Innertkirchner. «Vom vorherigen Trainer Fritz Züger
kam kaum positives Echo», erinnert sich von Weissenfluh enttäuscht.
Zügers negative Kritiken seien zum Teil sehr kränkend gewesen.
«'Kari' behandelt alle gleich und er glaubt an uns» fügt
er weiter an. Den gewaltigen Medienrummel um Freshner bekommt auch
von Weissenfluh zu spüren: «Erst wollte ich gar keine Zeitungen
lesen, doch man wurde so oft darauf angesprochen und da musste ich
die Artikel mindestens überfliegen.» Kritik sei sicherlich
angebracht, aber man könne auch mit Niveau kritisieren, meint
der Innertkirchner. «Freshner allein die Schuld zu geben, ist
ungerecht und auch sehr einfach», meint er. Demotivieren würde
ihn diese Kritiken nicht. «Es macht mich eher wütend und
bissig. Die einzige Antwort darauf, ist schnell zu fahren»,
so der Innertkirchner.
Heimspiel gibt Motivation und Kraft
«Ich fühle mich in Wengen wie in meinem eigenen Zimmer
– es ist mein Zuhause», beschreibt der Lokalmatador seine
Gefühle für das Lauberhorn. Ein Freund habe das passend
formuliert: «Er meinte, 'du bist Rolf the Wolf und das ist dein
Revier'», bemerkt der Skicrack lachend. Sein Fanclub aus dem
Oberhasli ist natürlich auch mit zahlreichen Sympatisanten am
Lauberhorn. «Das wird ein richtiges Skifest», freut sich
Rolf. Die Unterstützung motiviert den Innertkirchner. Einen Druck
der vielen Fans verspürt er nicht: «Als ich das erste Mal
am Lauberhorn startete war das anders. Heute fahre ich für mich
und habe nicht das Gefühl, ich müsse meinen Leuten etwas
beweisen. Das Heimspiel motiviert mich allerdings sehr und gibt mir
Kraft.» Starten wird Rolf von Weissenfluh im alten Renndress:
«Obwohl ich die Diskussionen um den neuen Anzug nicht verstehe.
Gehörten doch meine Zwischenzeiten in Lake Louise auf dem Gleiterstück
mit dem neuen Dress zu den Besten im ganzen Feld.» Es soll allerdings
auch unter den neuen Anzügen verschiedene Typen geben. «Aber
das wichtigste sind sowieso meine Kontaktlinsen», so von Weissenfluh.
«Diese habe ich dummerweise zuhause liegen gelassen, und mein
Bruder wird sie mir wohl bringen müssen», bemerkt der Innertkirchner
und fügt lachend an: «wäre etwas ungeschickt, wenn
mir dieses Malheur bei einem Rennen in Übersee passiert wäre…»
Heutiges
Training und erstes Rennen abgesagt
74. Lauberhorn-Rennen stehen unter schlechtem Stern
Im Moment können die beiden Skiathleten Rolf von Weissenfluh
(links) und Bruno Kernen nur auf bessere Zeiten warten. (ci)
Aufgrund von starkem Schneefall musste das heutige Training auf der
Lauberhorn-Piste bereits am Donnerstagmorgen abgesagt werden. Damit
fällt die Ersatzabfahrt für Bormio von morgen Freitag ebenfalls
aus. Bei guter Witterung wird am Freitag das normale Trainig für
das Lauberhorn-Rennen vom Samstag, den 17. Januar stattfinden. Falls
das Wetter am Freitag wieder kein Training zulässt, wird die
Original-Abfahrt an den 74. Internationalen Lauberhorn-Rennen ebenfalls
abgesagt. In Wengen sind über Nacht 15 bis 20 Zentimeter Neuschnee
gefallen und es schneit weiterhin. Starke Windböen erschweren
den zahlreichen Helfern die Arbeiten an der Piste. (ci)
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15.
Januar 2004 |
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«Schweizer
Medien deprimieren die Fahrer»
Männer-Cheftrainer Karl Frehsner zur Ski-Misere und den Lauberhorn-Rennen
Der «eiserne» und vielfach als «mürrisch»
bezeichnete Karl Frehsner kommt pünktlich zum vereinbarten Termin
ins Hotel. Die Vorwürfe um sein Traineramt rücken beim Gespräch
in den Hintergrund. Der «eiserne Karl» wird zum «nachdenklichen
Karl».
Meine Aufgabe, die Männer wieder auf Vordermann zu bringen, ist
noch nicht erfüllt. Wir brauchen ein kompaktes Team, welches
nicht nur aus einzelnen Ausnahmetalenten besteht», betont Männer-Cheftrainer
Karl Frehsner und zeigt somit auch an, dass er sein Amt behalten will.
(ci)
Maya Blattmann: Karl Frehsner, dürfen Ihre Jungs noch
Zeitung lesen?
Karl Frehsner:
Ja, das dürfen sie. Es bringt aber nichts, weil sie darin in
der letzten Zeit sowieso nur als Versager abgestempelt werden. Die
Schweizer Medien deprimieren die Fahrer, andere Länder sind auch
kritisch, motivieren die Mannschaft aber.
Was müssen Sie persönlich ändern, damit die
Medien wieder freundlicher werden?
Ich glaube nicht, dass man nach einer 50-jährigen erfolgreichen
Karriere im Skisport im 51. Jahr alles falsch macht.
Wo sollte man denn etwas ändern?
Ich kann nicht tausendmal das gleiche sagen – aber uns fehlen
die jungen Nachwuchsskifahrer. Wir dürfen ja auch nur solche
nehmen, die in der FIS-Liste unter die ersten einhundert kommen. Wenn
man nur vier bis fünf gute Fahrer hat und davon noch einer einen
schlechten Tag hat und ein anderer Fahrer krank ist, hat man nicht
mehr viel Möglichkeiten. Ich bin nicht zuständig für
die jungen Fahrer, aber da hätte man schon lange etwas ändern
müssen. Zum Beispiel auch Rennen im Ausland besuchen und vehement
dahinter stehen.
Mit welchen Erwartungen an Ihre Fahrer steigen Sie am Samstag auf
den Warteposten?
Es sind meistens nicht meine Erwartungen, sondern die der Medien.
Ich weiss, dass wir noch nicht so weit sind um eine kompakte Mannschaftsleistung
zu zeigen. Die Möglichkeiten zum Siegen fehlen noch. Der Aufbau
einer Basis war bei meinem Antritt als Cheftrainer die Hauptaufgabe.
Einzelne Ausnahmen an Spitzenresultaten sind sicher schön, aber
nicht von Dauer. Zuerst muss die Basis noch verstärkt werden.
Macht Ihnen Ihre Arbeit denn noch Freude?
Ja, es ist eine interessante Aufgabe und Herausforderung. Als Trainer
macht man seinen Beruf auch zum Hobby. Man muss mit Leib und Seele
dabei sein – und das bin ich.
Wird zuviel Druck auf Bruno Kernen gesetzt?
Es ist grundsätzlich falsch, ein Rennen nur nach einer Person
zu richten. Bruno gelang im letzten Jahr eine ausgezeichnete Fahrt.
Dahinter konnte sich aber kein weiterer Schweizer gut klassieren.
Und daran arbeiten wir.
Können Sie eine Prognose abgeben?
Prognosen werden ich keine abgeben. Ich kann mir denken, wer zum Kreis
dazugehören könnte...
Und das wäre?
Dazu möchte ich nichts sagen.
Wo sehen Sie die Stärken des Lokalmatadoren Rolf von
Weissenfluh?
Rolf hat sich technisch und konditionell verbessert. Jetzt muss sich
seine Technik noch mehr automatisieren und das braucht Geduld. Er
fährt teilweise sehr gute Rennen. Dadurch darf er sich aber nicht
gleich noch mehr erhoffen, sondern muss darauf aufbauen. Wenn er zuviel
will, kann er nicht locker fahren.
Kann er es noch packen?
Ja, er ist auf einem guten Weg. Jetzt muss er sich einfach noch mehr
festigen.
Wo liegen seine Schwächen?
Manchmal fährt er so gut, dass er selber nicht weiss, wie er
das geschafft hat. Daran muss er arbeiten, anlaysieren und merken,
warum ihm die Fahrt gut gelang.
Was trauen Sie ihm am Lauberhorn zu?
Wenn ihm eine saubere Fahrt gelingt, kann er sich in den Rängen
um den 20. Platz finden.
O-Ton
Karl Frehsner, Trainer der Schweizer Mannschaft zu folgenden Stichworten:
• Oberhasli:
«Aus dem
Oberhasli konnte ich mit vielen guten Fahrern trainieren. Zum Beispiel
Beni Fahner oder Jürg Anderegg...Sie hatten gute körperliche
Voraussetzungen, zeigten Ehrgeiz und Einsatz.»
• Hasliberg:
«In den
1970er Jahren und vorher sind wir viel auf der FIS-Piste Planplatten
bis Gummenalp gefahren. Ich kenne das Gebiet noch gut und erinnere
mich gerne daran zurück.»
• Gerüchte, dass Bernhard Russi das Amt übernimmt:
«Bernhard
versteht es die Dinge in die Hand zu nehmen. Er ist mit seiner Ausstrahlung
dort, wo er jetzt ist, am richtigen Ort. Das Amt als Trainer muss
jemanden interessieren, sonst sollte man es nicht machen. Und soweit
ich weiss, hat er abgelehnt.»
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